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Spektrum Heft 16 Oktober 2014

22 Aktuell schen Möglichkeiten sich bieten, die Energieeffi- zienz von Transport- und Lagersystemen rentabel zu erhöhen, erläuterte anschließend Prof. Dr. Jo- hannes Kals, Professor für Betriebswirtschaftsleh- re mit dem Schwerpunkt Energiemanagement an der Hochschule Ludwigshafen. „Wir brauchen eine eigene Energielogistik und eigene Energie für Lo- gistik“, forderte Kals und umriss in seinem Vortrag die fünf wichtigen Felder dieses Themenbereichs: Energie/CO²-Preise, Wirkungen der Energiewen- de, Handlungsfelder Logistik, Transportoptimier- tes EcotransIT und IT. Zur Verbesserung der Energieeffizienz plädierte der Experte dabei für den Einsatz von Software und speziellen IT-Lö- sungen wie Business Intelligence Cube und In-Me- mory-Datebases (IMDB), die ein „Meer von Da- ten“ verarbeiten könnten und genauen Aufschluss über primären Energieverbrauch und CO²-Bilanz geben könnten. Die Sichtweise der Unternehmen zeigte dann Her- mann Konz, Senior Manager der Warehouse & Equipment Planning Daimler AG auf: In seinem Vortrag „Netzwerke im Wandel der Marktentwick- lungen“ nahm Konz am Beispiel der Ersatzteillo- gistik in der Automobilindustrie die Veränderungen der globalen Absatzmärkte und deren Auswirkun- gen auf die logistischen Strukturen in den Blick. Dabei machte Konz am Beispiel des GSP-Netz- werkes deutlich, welche Dimensionen diese Lo- gistik haben kann – 4.600 Lieferanten, 480.000 Sachnummern, 5.600 Mercedes-Benz-Händler und 220.000 Bestellpositionen am Tag – und welche lo- gistischen Herausforderungen entsprechend damit einhergehen. Als Ratschlag gab er den rund 80 Zu- hörern mit auf den Weg: „Um so eine Logistik zu beherrschen, muss man sich mit den Themen, die hier heute besprochen werden, beschäftigen. Lo- gistik muss immer direkt am Markt sein“, so Konz und ergänzte: „Wir feilen regelmäßig an unserem Netzwerk und ich rate Ihnen, Gleiches zu tun.“ Bevor alle Facetten des Vortragsprogramms in der abschließenden Podiumsrunde diskutiert wurden, erläuterte Prof. Dr. Stefan Bongard, wie eine Opti- mierung des Lagerbestandes die Rentabilität eines Unternehmens im Spannungsfeld von Preisdruck und Kampf um Marktanteile steigern kann. Dabei zeigte Bongard auf, wie man in Zusammenarbeit eine ständige Anpassungsleistung gefordert –, und zwar von Beschäftigten, die aufgrund der demogra- fischen Entwicklung im Durchschnitt immer älter sind. Auf diesen Wandel zu reagieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit erhalten zu können, ist ins- besondere für Logistikunternehmen eine zentrale Herausforderung.“ Diese Einschätzung teilte auch Jürgen Vogel, Ge- schäftsführer der IHK Pfalz: „Wissenstransfer ist unverzichtbar, deswegen war es der IHK so wich- tig, diese Veranstaltung mitzugestalten“, sagte Vo- gel und betonte sowohl den Facettenreichtum der Logistikbranche als auch die deutliche Vorreiter- rolle des Landes Rheinland-Pfalz im bundeswei- ten Vergleich: „Mit einer Exportquote von 52 % im Bereich Logistik steht Rheinland-Pfalz an vor- derster Stelle und in den nächsten Jahren wird ein Wachstum von weiteren drei bis vier Prozent er- wartet“, so Vogel und weiter: „Logistik ist ein zen- trales Zukunftsfeld und weit mehr als das banale Hin- und Herschieben eines Gutes zu einem be- stimmten Preis“. Dies belegten auch die Vorträge der Auftaktveran- staltung eindrucksvoll, die aktuelle Fragestellungen der Logistik unter Bezugnahme auf Megatrends der Branche wie Energiewende, Globalisierung oder Industrie 4.0 aufgriffen und zur Diskussion stellten. Mit der kämpferischen Aussage „Deutsch- land ist bereits Weltmeister – noch vor der Fußball- WM“ ging Prof. Dr. Joachim Schmidt, Leiter des hochschulzugehörigen Instituts für Logistik (iflog) als erster Referent in medias res. In seinem Vortrag beleuchtete Schmidt neue Ansätze zur effizienten Steuerung von logistischen Netzwerken: Nach dem Logistik Performance Indikator (LPI), der ver- schiedene Effizienzkriterien eines Standorts angibt, sei Deutschland 2013 auf Platz 1, so der Experte. Aber in den Bereichen „Häufigkeit der pünktli- chen Lieferung“ und „Schwierigkeitsgrad der Pla- nung von kostengünstigen Warenlieferungen“ sah Schmidt noch Verbesserungsbedarf und plädierte für unternehmensübergreifende Logistiknetzwerke und die Durchführung von Simulationen zur wei- teren Optimierung. Inwiefern die Logistikbranche in energiebezoge- ne Netzwerke eingebunden ist und welche techni-

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