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Spektrum212

12 Aktuell MEET CAMEROON Angelegt an Empfehlungen der DAAD-Studie „Aspekte der Internationalität an deutschen Hochschulen“ von 2007, boten die Dozen- ten Dieter Ott und Harry Sponheimer im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe campusFORUM unseren kamerunischen Studierenden die Möglichkeit, die Vielfalt ihres Heimatlandes in einer unerwartet far- benfrohen Veranstaltung vorzustellen. An der Hochschule Ludwigshafen studieren zahl- reiche junge Kameruner vom 1. Semester bis zum Abschluss (Bachelor oder Master). Mit der Veran- staltung „MEET CAMEROON“, die zur Schaffung einer einheitlichen Basis in englischer Sprache statt- fand und so eine besondere Herausforderung dar- stellte, ergänzen Ott und Sponheimer die bereits be- stehenden, wichtigen Projekte und Programme zur Internationalisierung durch eine fast ausschließlich von Studierenden organisierte und durchgeführte Veranstaltung. Den anwesenden Zuschauern wurde mit der Veran- staltung die Möglichkeit gegeben, aus erster Hand auf eine sehr unkomplizierte und unterhaltsame Weise mehr über die wirtschaftlichen und kulturel- len Bedingungen des zentralafrikanischen Staates zu erfahren – dessen Name im Übrigen auf die Benen- nung eines Flusses durch portugiesische Seefahrer mit „Rio dos Camarões“ (wegen der dort vorkom- menden Garnelen = camarões) abgeleitet wurde. So bewiesen die Präsentierenden in eindrucksvoller Weise, dass Kamerun mit seiner Hauptstadt Jaunde im Südwesten des Landes ein wirtschaftlich auf- strebender Staat ist, der nicht nur durch seine ab- wechslungsreiche Natur, sondern auch als erfolgrei- che Fußballnation bekannt ist. Sehr treffend wurde festgestellt, dass das subtropisch bis trocken-heiße Kamerun fast die gesamte Vielfalt der natürlichen Ressourcen des afrikanischen Kontinents in einem Land zusammenfasst. Es wurde berichtet über die stark gefächerten Wirtschaftssektoren des Landes, die zu 80 % aus KMU bestehen, eine größtenteils gut entwickelte Infrastruktur sowie die vielfältigen Handelsbeziehungen zum Ausland. Exportschlager sind so nach den Ausführungen der Studierenden beispielsweise Bananen, Palmöl, Kaffee, Textilpro- dukte sowie Aluminium und Chemieprodukte im Bereich Dünger, Lacke und Farben. Diese werden vor allem nach Spanien, China, Italien, Frankreich sowie in die USA und die Niederlande geliefert. Um die Umweltverschmutzung einzudämmen, hat der Staat vier große, auf wenige Branchen spezialisier- te Industriezentren angelegt: Douala-Bassa, Kribi (Mineralölchemie), Bafoussam (Seifen, Farben) und Jaunde (Holzverarbeitung, Seifen). Beim Importgeschäft liegen Maschinen, Transport- mittel und Nahrungsmittel ganz vorne, die vor allem aus China, Frankreich, Belgien, Deutschland und auch Nigeria geliefert werden. Besonderes Augenmerk galt dabei dem tertiären Sektor und hier insbesondere der Finanzbranche, da die meisten Beteiligten dem Studiengang Corpo- rate Finance angehören. Dieser Sektor stützt sich vor allem auf das Bankenwesen, Immobiliengeschäfte, die Bauindustrie und den Tourismus. Auf interes- sante Weise erklärte eine der Rednerinnen das Sys- tem der Tontinen, ein für Kamerun sehr typisches Spar- und Kreditsystem, von dem es viele regionale Ausprägungen gibt. Die Studierenden beschrieben das ihnen bekannte System, bei dem eine Gruppe von Frauen in einer Art Sparklub monatlich Geld sammelt. Am Ende eines gewissen Zyklus’ erhält dann eine der Beteiligten den gesamten angesparten Betrag. Dies setzt sich in gewissen zeitlichen Zyklen fort, sodass jeder einmal von den Einlagen profitiert. Um den Kommilitonen, denen sie tagtäglich an der Den eigenen Kommilitonen einmal anders begegnen! Das war das Motto der Veranstaltung „MEET CAMEROON“ vom 21.11.2011, mit der Studierende unser- er Hochschule einen aktiven Anstoß zur interkulturellen Verständigung untereinander gegeben haben. von Harry Sponheimer

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