Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Spektrum212

3 Liebe Leserinnen, liebe Leser, am 24.2.2012 hat der rheinland-pfälzische Landtag im Rah- men der Verabschiedung des Haushalts für 2012/2013 unse- ren Campusausbau mit einem Volumen von 50 Mio. Euro ge- nehmigt. Dies ist eine schöne Nachricht, und unser Bestreben ist es nun, ambitioniert und engagiert mit daran zu arbeiten, dass es zu einer zeitnahen Fertigstellung unseres neuen gro- ßen Campus kommt. Es liegt nun eine arbeitsreiche und glei- chermaßen spannende Zeit vor uns. Allen, die dazu beigetragen haben, dass das Ludwigshafener Märchen von einer akademischen Bildungsstät- te mit städtebaulichem Akzent und kommunaler Einbindung wahr werden kann, danken wir sehr herzlich! Die mittel- und langfristigen Prognosen zu Studierendenzahlen haben sich in der Vergangenheit in der Regel nicht als verlässlich herausgestellt. Dies erscheint einerseits sicherlich verzeihlich, ist doch gerade für das Bildungssystem eine große Zahl von Einflussgrößen zu berücksichtigen. Andererseits stimmt es nachdenklich, wenn die Ausgestaltung und Ausstattung des Hochschulbereichs auf durchaus in Frage zu stellenden Annahmen fußen. So ging man in den letzten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung in Deutschland von der Verlässlichkeit einer Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) hinsichtlich der Entwicklung der Studienanfänger, Studierenden und Hochschulabsolventen bis 2020 aus. Diese sah nach einem deutlichen Anstieg der Studienanfängerzahlen bis zur Mitte des Jahrzehnts ein nicht unerhebliches Sinken der Studienanfängerzahlen ab spätestens 2020 vor. Auf diese Entwicklung ist auch der sog. Hoch- schulpakt, mit dem die Hochschulen einen nicht unerheblichen Teil ihrer Ausgaben zu bewerkstelligen haben, ausgerichtet. Nun aber konstatiert die KMK seit wenigen Wochen im Rahmen ihrer Fortschreibung der Studienanfängervorausberechnung, dass man eine „starke Dynamik“ festzustellen habe und die Studien- anfängerzahlen für den Zeitraum 2012 bis 2020 deutlich nach oben korrigiert werden müssten. Man rechnet nun mit der Aufrechterhaltung des hohen Niveaus von 2010, als knapp 450.000 Studienanfänger gezählt wurden, bis ins nächste Jahrzehnt. 2025 sollen die Zahlen noch immer über denen des Jahres 2005 liegen, welches das maßgebliche Basisjahr für den Hochschulpakt war. Wir haben uns somit im Hochschulbereich auf deutlich höhere und nachhaltige Anforderungen einzu- stellen. Bei einer weiteren Vertagung oder Verweigerung von dringend erforderlichen Personalstellen sind Fehlentwicklungen in den Hochschulen – z.B. im Bereich der Mitarbeitermotivation oder der Qualitätssi- cherung – kaum zu vermeiden. Die Hochschulrektorenkonferenz kommt unter Berücksichtigung der neuen KMK-Prognose zu dem Er- gebnis, dass der laufende Hochschulpakt um 7 Milliarden Euro aufgestockt werden müsse. Mit Blick auf die immer eingeschränkteren finanziellen Spielräume des Bundes und der Länder, die sich geradezu zwangsläufig durch die „Schuldenbremsen“ in den nächsten Jahren ergeben dürften, kann man nur hoffen, dass es möglichst bald zu einer konzertierten Aktion in der Bildungspolitik kommt. Ich wünsche Ihnen beim Lesen der wiederum vielfältigen Beiträge viel Spaß und grüße Sie sehr herzlich Ihr Peter Mudra „Life is what happens to you while you‘re busy making other plans.” (John Lennon)

Pages