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Spektrum November 2013

28 Intern Pflegekammer Rheinland-Pfalz Frau Kuhn, Sie sind seit dem 19. Au- gust Leiterin der Geschäftsstelle der Gründungskonferenz für eine Pfle- gekammer in Rheinland-Pfalz, die hier an der Hochschule angesiedelt ist. Für die Fahrt ins Büro nehmen Sie täglich 100 km Anfahrt auf sich, machen„nebenher“ihrenMasterin Pflegewissenschaft an der Evangeli- schen Hochschule Darmstadt und sind dazu noch als Dozentin an der IBMG Darmstadt tätig. Das ist sehr viel Einsatz. Ist die Stelle das wert? Sie müssen sich vorstellen: Die Landespflegekammer ist ein Quantensprung für die Pflege in Rheinland-Pfalz, zudem wird sie die erste Pflegekammer bun- desweit sein. Somit hat sie stark wegweisenden Charakter für die Pflege in ganz Deutschland. Alle anderen Bundesländer schauen auf uns, es ist davon auszuge- hen, dass viele Länder nachzie- hen werden. Die Geschäftsstel- le zu leiten, die hilft, diese erste Pflegekammer auf den Weg zu bringen, ist für mich als Pflege- wissenschaftlerin mit großem be- rufspolitischem Engagement der- zeit das spannendste im Bereich Pflege überhaupt. Das möchte ich auf keinen Fall verpassen. Was reizt Sie denn besonders an Ih- rer Aufgabe? Seit den 1980er Jahren wird dafür gekämpft, die Pflegeberufe wie beispielsweise die Ärzte oder Apo- theker zu verkammern. Mit der Verkammerung einher geht eine Aufwertung der Pflegeberufe, die dann erstmals über ein zentrales politisches Ansprechorgan und eine sprechfähige berufsständi- sche Selbstverwaltung verfügen. In Zukunft wird nicht mehr über die Pflege gesprochen, sondern es wird mit der Pflege gesprochen werden müssen. Darüber hinaus bringt die Kammer die Professionalisierung der Pflege weiter voran: Sie über- nimmtAufgabenderFort-undWei- terbildung, der pflegerischen Quali- tätssicherung, der pflegefachlichen und pflegeethischen Unterstützung, der Schiedsstelle in Rechtsfragen, um nur einige zu nennen. Das inte- ressiert mich als Pflegewissenschaft- lerin natürlich sehr. Welche Aufgaben genau hat denn die Geschäftsstelle dabei? Die Gründungskonferenz ist eine auf ein Jahr befristete Interimsin- stitution. Sie bereitet die Errich- tung der Landespflegekammer im Jahr 2015 vor. Die Geschäfts- stelle ist die Schnittstelle zwischen der Gründungskonferenz, dem rheinland-pfälzischen Ministeri- um für Soziales, Arbeit, Gesund- heit und Demografie (MSAGD), der interessierten Öffentlichkeit und natürlich vor allem der Basis, das heißt, den geschätzten 40.000 Pflegefachkräften in Rheinland- Pfalz. Sie bildet die Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Pfle- gekammer. Die Geschäftsstelle unterstützt die Arbeit der Grün- dungskonferenz, koordiniert und organisiert deren Sitzungen sowie die „Gründungskonferenzen vor Ort“. Das sind Infoveranstaltun- gen in Pflegeheimen, Kranken- häusern, ambulanten Pflegediens- ten, Schulen, Hochschulen, et cetera. Ein wichtiger Teil ist dabei der Aufbau eines Netzwerkes und eines funktionalen Verteilers. Zum Beispiel arbeiten meine Kollegin Frau Jendsczok und ich gerade an einem aufwändigen Infomai- ling mit einem Verteiler von über 1.400 Adressen aller Einrichtun- gen der Pflege in Rheinland-Pfalz. Die Schnittstelle für so viele ver- schiedene Interessensgruppen zu sein, ist bestimmt nicht immer einfach, oder? Es ist viel Diplomatie und Fin- gerspitzengefühl in alle Richtun- gen erforderlich, aber es macht die Sache auch sehr spannend. Das rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialministerium hat – erst unter der jetzigen Ministerpräsi- dentin Malu Dreyer und nun unter Alexander Schweitzer – die Errich- tung der Pflegekammer angesto- ßen. Arbeiten Sie eng mit dem Mi- nisterium zusammen? Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium ist sehr eng, da das Andrea Kuhn, Leiterin der an der Hochschule Ludwigshafen angesiedelten Geschäftsstelle der Gründungskon- ferenz für eine Pflegekammer Rheinland-Pfalz, im Gespräch mit Dr. Elena Wassmann Aktuell die spannendste Stelle, die ich mir vorstellen kann

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