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Spektrum November 2013

42 Herr Dietrich, zum Wintersemester haben Sie sich auf neues Terrain ge- wagt und an der Hochschule Lud- wigshafen ein betriebswirtschaft- liches Studium mit Schwerpunkt Controlling aufgenommen. Hatten Sie einen guten Start? Das Semester hat ja gerade erst angefangen, aber bis jetzt passt alles ganz gut. Am Anfang ist natürlich alles neu und muss sich erst einspielen. Sie sind ja bereits gelernter In- dustriemechaniker. Was hat Sie bewogen, sich zusätzlich zu Ihrem Leistungsport auch beruflich noch einmal neu zu orientieren? Ich konnte mir nicht mehr vor- stellen, als Industriemechani- ker im Schichtbetrieb mit drei wechselnden Schichten zu arbei- ten. Darum habe ich neben dem Sport meine Fachhochschulreife gemacht. Schon dabei hat mich Controlling interessiert. Ich habe zuerst ein Fernstudium begon- nen, mich dann aber doch für ein Studium an der Hochschule Lud- wigshafen entschieden. Und jetzt bin ich hier (lacht). Warum fiel Ihre Wahl gerade auf die Hochschule Ludwigshafen? Das bietet sich wegen der räum- lichen Nähe zu meinem Verein einfach an. Wir haben achtmal die Woche Training, davon drei- mal Morgentraining – da sind kurze Wege sinnvoll. Dann trainieren Sie beim Morgen- training vor den Vorlesungen und kommen dann an die Hochschule? Respekt! Manchmal vor den Kursen, manchmal auch zwischen zwei Unterrichtsblöcken – je nach Stundenplan. Als Handballer bringen Sie viel Disziplin und Kampfgeist mit und – angesichts mehrerer Nasenbein- brüche – sicher auch einiges an Nehmerqualitäten. Trotzdem ist die Doppelbelastung Leistungs- sport und Studium natürlich hoch. Wie schaffen Sie es, beides unter einen Hut zu bekommen? Es ist manchmal schon ziemlich stressig, beides unter einen Hut zu bringen. Wegen der Vorlesungen kann ich nicht bei jedem Training dabei sein. Das muss ich dann al- lein nachholen. Umgekehrt kann ich bei Auswärtsspielen keine Samstagsveranstaltungen an der Hochschule besuchen und wegen des Trainings auch nicht jeden Tag den Stoff adäquat vor- oder nachbereiten. Das muss dann ge- ballt am Wochenende passieren. Einen Sonderstatus beim Studi- um will ich aber nicht. Was bedeuten „die Eulen“ für Sie? Warum sind Sie nach Ihrer Zeit beim TBV Lemgo zur TSG Ludwigs- hafen-Friesenheim zurückgekehrt? Der Verein ist ein Stück Fami- lie für mich. Ich habe mich hier immer sehr wohlgefühlt, und die TSG ist mir sehr entgegengekom- men, als mir klar wurde, dass ich mich neben dem Sport mehr auf mein Studium konzentrieren will. Dienstagsabends bin ich zum Beispiel für den Mathekurs vom Mannschaftstraining freigestellt. Das ist nicht selbstverständlich! Das Motto der „Eulen“ ist „Auf dem Flug nach oben“: Passt das auch zu Ihren Studienzielen? Auf jeden Fall! Ich möchte hier erfolgreich abschließen und wenn möglich auch in den dafür vorgese- henen drei Jahren. Ihr Vertrag bei den Eulen läuft noch bis Ende Juni 2016. Wo se- hen Sie sich danach? Drei Jahre sind im Handball eine lange Zeit (lacht). Schwer, das Studierende Auf dem Flug nach oben Mit vollem Einsatz zwischen Spielfeld und Hörsaal Handballer Gunnar Dietrich von den „Eulen“ im Gespräch mit Elena Wassmann Gunnar Dietrich startet bereits seit Jahren erfolgreich als Sportler im Handball durch. Derzeit steht der vielsei- tige Rückraumakteur beim Zweitligisten TSG Ludwigshafen-Friesenheim unter Vertrag, einem der erfolgreichs- ten Handball-Vereine der Region. Nun will der 27-Jährige neben seiner sportlichen Karriere auch an seiner akademischen Laufbahn arbeiten: Zum Wintersemester 2013/2014 begann er sein Controlling-Studium an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. Wie er die Doppelbelastung von Sportkarriere und Hochschulstudium meistert und was er sich für seine Zukunft erhofft, verrät „Günnes“ im Spektrum-Interview.

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