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1606Spektrum21

Die Gesamtzahl der gültigen Bewer- bungen lag mit 256 weit über den Erwartungen und bedeutete eine Überbuchung der verfügbaren Plätze um mehr als das Achtfache. Bezogen auf die Gesamtzahl der Angehörigen der Hochschule entspricht dies einer Bewerbungsrate von 5,3 Prozent. Die Analyse der 256 Bewerber zeigte deutlich, dass mit Projekten dieser Art Personen angesprochen werden, die ein außergewöhnlich hohes In- teresse an Elektromobilität haben (89 Prozent hohes beziehungsweise sehr hohes Interesse). Bei der Frage nach der Kaufbereitschaft wurden Ergebnisse bereits durchgeführter Studien (vergleiche ECAR-Studien) bestätigt. Im Vergleich zu Einstellung und Interesse ist die Kaufbereitschaft wesentlich niedriger und bewegt sich auf einem Niveau von knapp 40 Pro- zent hoher beziehungsweise sehr ho- her Kaufbereitschaft. Die 29 Ausleiher des Nissan Leaf legten im Schnitt 172,6 km während der Ausleihdauer zurück. Die längste Einzeldistanz zwischen zwei Ladevor- gängen betrug 123 km (bei einer ma- ximalen Reichweite des Nissan Leaf von circa 200 km). Geladen wurde der Leaf im Schnitt 2,7 mal, wobei nur drei Personen auch Schnellladen mit Gleichstrom ausprobierten. Bei der Frage, aus welchen Gründen Fahrten aufgrund der begrenzten Reichweite nicht unternommen wurden, rangiert auf dem ersten Platz die Angst, mit einer leeren Batterie liegen zu bleiben (Range Anxiety). Dass Projekte dieser Art dazu beitragen, Elektromobilität in der Öffentlichkeit bekannter zu machen, verdeutlichen die Resultate zur Beifahrerquote von 2,7 Personen und der Kommunikationsquote von 6,4 Personen. Sehr beeindruckt zeig- ten sich sechs Ausleiher, die unter der Voraussetzung des Besitzes eines gleichwertigen Verbrennerfahrzeugs bereit wären, dieses mit dem Nis- san Leaf zu tauschen. Weitere neun Personen wären zum Tausch bereit, wenn man ihnen eine zusätzliche Prämie von 4.295 Euro zahlen würde. Durch eine Befragung vor und nach der Ausleihe konnte untersucht wer- den, welchen Einfluss die Erfahrun- gen der mehrtägigen Benutzung auf verschiedene Kriterien wie Einstel- lung, zukünftige Bedeutung, Interes- se, Kaufbereitschaft und Wissen hat. Dieser Vorher-Nachher-Vergleich zeigt deutlich, dass nur das Wissen der Ausleiher zugenommen hat, wäh- rend alle anderen Kriterien nach der Ausleihe deutlich pessimistischer ein- geschätzt wurden. Nach den Eindrü- cken der Testfahrten bei den Electric Days, die am 14./15. Dezember 2015 zum Abschluss des Try-e-Projekts ei- nen großen Fuhrpark an Elektro- und Hybridfahrzeugen auf dem Campus zur Verfügung stellten, darf man al- lerdings annehmen, dass dieses Er- gebnis deutlich positiver ausgefallen wäre, hätte man anstatt des Nissan Leaf ein aktuelles Fahrzeug des Elek- troautopioniers und Branchenprimus Tesla als Ausleihfahrzeug benutzt. Für den Sponsor des Try-e-Projekts gibt es zudem ein positives Signal zu vermelden: 86 Prozent der Ausleiher sind bereit, für Ladestrom ein Entgelt zu bezahlen. Die vollständigen Ergebnisse der Auswertungen des Try-e-Projekts sind in einem umfangreichen Chart- band zusammengefasst, der auf den Webpages des Try-e-Projekts unter http://www.elecarda.com/ecar- survey/?lang=de abrufbar ist. Nähere Informationen unter: www.elecarda.de Prof. Dr. Stefan Bongard Lehrstuhl für Betriebs­ wirtschaftslehre und Logistik Tel. 0621/5203-309 stefan.bongard@hs-lu.de Try-e-Vorher-Nachher 25,0 % 20,0 % 15,0 % 10,0 % 5,0 % 0,0 % -5,0 % -10,0 % -15,0 % 19,0 % -6,6 % Einstellung Künftige Bedeutung Neugier/ Interesse Kauf­ bereitschaft Know-how n = 29 -9,2 % -5,5 % -12,5 % 23 Titelthema

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