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Spektrum Ausgabe Januar 2014

22 Pflegedienstleiter und Diplompflegewirt Karim Elkhawaga vom Pflegedienst „Ambulanter Dienst Gesundheitspflege“ und von der Se- niorenwohnanlage „Haus am Römerberg“ in Mainz beleuchtete zunächst das Thema „Kultursensible Pflege als Herausforderung und Chance“. Anschlie- ßend sprach Dr. Eva-Maria Krampe von der Fach- hochschule Frankfurt über „Gender und Pflege“. In seinem einstündigen Beitrag plädierte Elkhawaga dafür, kultursensible Pflege ernst zu nehmen – so- wohl als gesellschaftlichen Auftrag wie auch mit Blick auf den demographischen Wandel unter ökonomi- schen Gesichtspunkten. „Diversity-Management in den Unternehmen zu etablieren, ist eine Entschei- dung für die Zukunftsfähigkeit dieser Unterneh- men“, betonte der Experte. Zugleich sei kultursensi- ble Pflege mehr als Flyer in verschiedenen Sprachen. Entscheidend sei vielmehr eine generelle Haltung, nämlich die, den „anderen“ und ihren Bedürfnissen respektvoll, offen und lösungsorientiert zu begegnen. „Nicht gleiche Behandlung, sondern gleichwertige Behandlung“ solle die Prämisse des unternehmeri- schen wie pflegerischen Handelns sein, so Elkhawaga weiter. Diversity-Management solle sich dabei sowohl auf die Pflegenden als auch auf die Klienten beziehen und erfordere zum Beispiel bei der Personalpolitik eine gezielte Förderung von Mitarbeitern mit Migra- tionshintergrund. Dabei müsse die Initialzündung als selbstreflexiver Prozess von der Unternehmensleitung ausgehen und von ihr als strategisches Ziel verfolgt werden, um im Team zu fruchten. Dr. Eva-Maria Krampe beleuchtete in ihrem An- schlussvortrag die Entwicklung des Berufsfelds Pflege als klassische Frauendomäne vom 19. Jahr- hundert bis heute. Sie richtete dabei ein besonderes Augenmerk auf die männlichen Pflegekräfte, die sich bis heute in deutlicher Minderheit befinden. „Männer im Frauenberuf Pflege: Minderheit oder gleichberechtige Teilhabe“ war denn auch die leiten- de Fragestellung. Krampe verortete dabei einen entscheidenden Para- digmenwechsel in den 1970er Jahren – stieg doch der Anteil der männlichen Pflegekräfte in den folgenden Jahrzehnten merklich an: Nach Auswertungen der Krankenhausstatistiken waren 1971 nur 10 % der Pfle- genden Männer; 2012 sind immerhin 21 % der Aus- zubildenden männlich. Mit kritischem Blick auf einen möglichen Zusammenhang von niedrigem Prestige/ niedrigen Verdienstmöglichkeiten und klassischen Frauenberufen zeigte die Referentin auf, dass im Ver- gleich zum nach wie vor niedrigen Männeranteil in der Pflege der Männeranteil in Führungspositionen auch in dieser Frauendomäne überraschend hoch ist. Der Diversity-Tag versteht sich als offene Plattform, um über Themen der „Vielfalt“ zu diskutieren und mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. ew Diversity in der Pflege: Kultur und Gender im Blickpunkt Der dritte Diversity-Tag der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, der am 3. Dezember 2013 in der Aula des Fachbereichs IV Sozial- und Gesundheitswesen stattfand, stand unter dem Motto „Diversity in der Pflege: Kul- tur und Gender im Blickpunkt“. AktuellVizepräsident Hans-Ulrich Dallmann dankte mit Blumen: Eva-Maria Krampe und Karim Elkhawaga.

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