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Spektrum Ausgabe Januar 2014

33 einhergehende Konflikte und Problemstellungen belastend. Rückzugsmöglichkeiten fehlen, es ist laut, hygienische Bedingun- gen sind problematisch. Hannes Münch: Aus unserer Perspektive handelt es sich bei der Unterbringung von Asylsu- chenden in Deutschland und in Ludwigshafen um ein System der sozialen Ausschließung und Entrechtung – eine unhaltbare Situation. Erschreckend war für uns, dass alle im Feld Arbeiten- den – auch die Verwaltung – die Situation als schwierig bezeich- nen. Über Perspektiven einer anderen Unterbringung wird aber gar nicht nachgedacht. Da werden schnell Argumente vor- geschoben, warum die Situation so ist, wie sie ist: die finanzielle Situation in Ludwigshafen, die Wohnungsmarktproblematik oder bundesdeutsche Gesetze. Wir verstehen diese Argumente, aber sie rechtfertigen eine solche Situation trotzdem nicht. Was hat Sie darauf gebracht, sich genau mit diesem Thema zu be- schäftigen? Hatten Sie bereits frü- her mit Flüchtlingen zu tun? Hannes Münch: Die Ausein- andersetzung mit dem Thema hat für uns gemeinsam in Mann- heim begonnen. Wir haben hier während eines Praktikums im Stadtjugendring Mannheim eine Jugendtagung zum Thema „Flucht, Asyl und Abschiebung“ veranstaltet. Im Rahmen der Tagung wurde uns deutlich, dass die Situation, wie sie in Mann- heim ist, für uns nicht tragbar ist. Es entstand ein breites Bündnis aus politischen Gruppierungen und Flüchtlingen, mit denen wir gemeinsam ein antirassistisches Straßenfest mit dem Titel „Re- fugees Welcome“ organisierten. Das Fest fand in der Pyrami- denstraße vor der Mannheimer Sammelunterkunft statt und wurde von über 1.000 Menschen besucht. Urs Hotz: Im Rahmen unseres Studiums haben wir dann den Schwerpunkt Migration gewählt und beschäftigten uns unter anderem auch mit den Themen Flucht und Asyl. Mit der Situa- tion in Ludwigshafen hatten wir uns bisher noch nicht beschäf- tigt. Nach einem ersten Besuch im Rampenweg mit Christel Aderhold von der Bürgerinitia- tive „Respekt: Menschen!“ war unser Interesse geweckt. Blick auf Flüchtlingsunterkunft im Ludwigshafener Rampenweg. Studium und Lehre

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